Luppenau

      Weihnachtsfeier der Senioren im Schloss Löpitz

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Dezember 2015   - Ilja Bakkal-   

Auftritt des Jugendclubs für die Senioren
Freude am Gesang entsteht nicht durch die korrekte Wiedergabe von Text und Melodie, sondern durch Lautstärke und Fröhlichkeit. Diese Botschaft stellte Frau Pfarrerin Antje Böhme dem Weihnachtssingen voran.  Sie selbst singt laut, fröhlich, ist sicher in Text und Melodie und wird von ihrem eigenen Piano und Peter Zimmermann am Horn begleitet. Darauf kann man sich verlassen, wenn man zu dieser Veranstaltung  geht.  Die Gesichter ihres spontanen Chores sind konzentriert, ernst, die Lesebrillen auf den Nasenspitzen projizieren Buchstaben auf die Netzhaut. Niemand bemerkte, dass Robert der kahlen Ecke zwischen Tür und Feuerlöscher, die die „Bühne“ darstellen sollte, durch Wedeln mit einem Tannenzweig über dem Haupt des Hornisten, etwas weihnachtliches  Flair vermitteln wollte. Sicherheitshalber hatte ich angewiesen, bei ersten Anzeichen von Unruhe, Lachen oder Verschlucken sofort damit aufzuhören. Umsonst – dennoch gut gewedelt, Robert! 
Vielleicht wäre es hilfreich, mit den Einladungen bereits die Texte zu verschicken, was nicht nur dem Gesang, sondern auch dem Gedächtnistraining  helfen sollte. Noch besser gefiele ein Luppenauer Rentnerchor, der gegen Ramonas Mädchen antreten könnte. Bereits im vergangenen Jahr wurde dieser Gedanke geäußert und auf unserer Internetseite dokumentiert.

Der Jugendklub, der auf seine öffentliche Generalprobe zum Weihnachtsmarkt verzichten musste, erfreute mit Liedern, Gedichten, und einem ins Akrobatische mündenden Tanz. Dieser war im Rahmen der Interkulturellen Woche des Vereins Neue Wege Miteinander einstudiert worden und sollte damals  gemeinsam mit Kindern eines Asylantenheims im Schlossgartensalon aufgeführt werden, was durch suboptimale Organisation und Beteiligung nicht zum gewünschten Erfolg geführt hatte. Der Kurier berichtete darüber. Das zahlreiche Publikum hier im Saal war begeistert. Haben sie es bemerkt? Die ganze Truppe ist durch die Maske geschickt worden, es gab Rouge und Lippenstift! Oder sollte es sich um erste Anzeichen des Erwachsenwerdens handeln?  Die Choreografie hatte Olli (Student der Geologie, Uni Halle) eingeübt, der für sein Solo einen Sonderapplaus erhielt.
Rainer Ludwig beschloss den kulturellen Teil des Abends. Er führte seine aufmerksamen Zuschauer über die Dächer von Löpitz und erhob sich dann ganz in den Himmel.  In einem Fernsehbericht über die Evakuierung wegen eines Bombenfundes erkannten sich einige der Anwesenden wieder. Wir leben hier in einer paradiesischen Landschaft. An die Schrecken der Vergangenheit erinnern nicht nur Gedenkstätten und –Steine.


Zu diesen schönen, geselligen Stunden im Advent haben die üblichen Verantwortlichen und Beteiligten beigetragen. Wie gut es wieder gelungen ist, sehen Sie: www.luppenau.de.  Sich selbst sehen Sie nur, wenn Sie schön, positiv ausdrucksstark, oder lustig auf den Sensor gekommen sind,  wie ich es anno 2007 versprochen hatte. Bei der Ortsbürgermeisterin ließ sich das Problem nicht durch Weglassen lösen, so dass ich ein Archivbild heranziehen musste. Natürlich kommt es auch immer einmal vor, dass sich jemand indisponiert oder belästigt fühlt, was grundsätzlich zu akzeptzieren ist. Nahezu genial fand ich die Idee, sich doubeln zu lassen. Jeder erkennt, wer sich hinter der roten Kapuze und dem weißen Bart verbirgt. Dass sich der Held des vorangegangenen Beitrags durch einen Nussknacker vertreten lässt, grenzt jedoch an vorsätzliche Täuschung!  Ein frohes Weihnachtsfest, ein glückliches, gesundes Neues Jahr  und sicherheitshalber  immer ein bisschen Humor, wünscht Ihnen,
Ilja Bakkal