Luppenau

Auszug aus der Chronik der Orte
Lössen – Löpitz – Tragarth 1633 - 1934

 

1695

 

geht der Besitz des Rittergutes Lössen an die Familie von Schilck über. Christoph Wilhelm von Werders Frau war eine geb. von Schilck.

 

1724

 

Lässt Gottlob Heinrich von Schilck vom Herzog Moritz Wilhelm einen Erbvergleich beurkunden.

 

1725

 

Der Chronist berichtet für das Jahr 1725: „Den 4. Juli entstand eine Feuersbrunst zu Tragarth und brannten drei Bauernhäuser und auf dem Edelhof bei dem Herrn von Weise  Scheune, Stall und das alte Wohnhaus ab“.

 

1736

 

Erwarb bei einer Versteigerung der Königliche Preußische Hofrat Friedrich Wilhelm Schäfer das Rittergut Lössen.

 

1749

 

Nach dem Tod von Friedrich August Schäfer erbte es seine Ehefrau Christiane Sophie geb. Ockel. In zweiter Ehe heiratet sie Kammerherr von Schönberg.

 

1777

 

Der nächste Lössener Rittergutsbesitzer war Friedrich August Reichhelm. Er schenkte der Lössener Kirche ein Gemälde von Georg Lemberger aus dem Jahre 1522, die Kreuzigung Christi. Lemberger war ein Schüler des bekannten Meisters Lucas Cranach.

 

1786

 

Erwirbt der Kaufherr Kaspar Ditrich Reinhard Schmidt das Rittergut Lössen. Er verstirbt 1813. Erdmute Henriette Schmidt, eine seiner Töchter, die den Theologen und Mediziner Kärner heiratet, erbt das Gut. Gemeinsam haben sie eine Tochter namens Meta. Meta heiratete den Professor der Theologie, Dr. August Ferdinand Dähne.

 

1806

 

Während der Napoleonischen Kriegszüge 1806-1814  kam es auch zu Übergriffen und Plünderungen in Lössen.

 

1813

 

Die Preußen zogen ab und am 30. April kam es zwischen den vorgeschobenen russischen und französischen Vorposten zu einem lebhaften Gefecht unmittelbar am Dorf, am Eingang von Tragarth her.

 

1838

 

Das Rittergut wird von Dr. August Ferdinand Dähne an den Inspektor Wilhelm Languth bis 1874 verpachtet.

 

1850

 

Zu dieser Zeit ist das Tragarther Schloss im Besitz des Premier-Lieutenant Gustav Lodolph Werner von Brederlow.

 

1860

 

Zu dieser Zeit etwa gehörte das Löpitzer Gut Lieutenant a. D. Erich Ludwig Stalmann.

 

1874

 

Bis 1885 war das Lössener Rittergut an den Amtsrat Reinhold Rusche aus Reideburg verpachtet, der es mit Zustimmung des Verpächters durch seinen Bruder Ernst bewirtschaften ließ, dann aber wieder selbst die Wirtschaft hatte.

 

1883

 

zu dieser Zeit etwa erwarb das Löpitzer Gut Amtsrat Rusche. Er starb bereits 1910 und vererbte das Gut seiner Frau. Sie starb im Jahre 1940 im Alter von 89 Jahren und das Gut erbte ihre alleinstehende Tochter Margarete. Sie lebte noch bis zu ihren Tode am 12.02.1962 in einem Nebengebäude des Gutshauses.

 

1885

 

1885/1886 übernimmt Carl Cornelius Winter aus dem Nachlass seiner Großmutter, Meta Dähne geb. Kärner das Rittergut in Lössen und machte es ab 1886 zu seinem ständigen Wohnsitz. Die Wirtschaftsgebäude hatte er zum Teil neu geschaffen. Er führte ein Junggesellendasein, dass mit viel Arbeit ausgefüllt war. Er starb im Jahre 1933 im Alter von 75 Jahren.


 

1898

 

Im Jahre 1898 wurde eine gepflasterte Straße von Lössen nach Löpitz gebaut und somit der Anschluss an die schon bestehende Straße Löpitz-Tragarth geschlossen. Diese oben erwähnte neue Straße ist insofern für Lössen von großer Wichtigkeit, als die Einwohner bei Hochwasser nach außen nicht mehr abgeschlossen sind.

 

1918

 

Das Tragarther Schloss ist im Besitz von Dr. Fritz Lauterbach.

 

1925

 

Im August 1925 bekam Lössen endlich elektrisches Licht. Auch im Schulgebäude wurden 7 Brennstellen und 2 Steckdosen eingerichtet.

 

1928

 

Mit Wirkung ab 15. Oktober 1928 sind die beiden Gutsbezirke Lössen und Löpitz aufgelöst worden und den gleichnamigen Gemeinden zugeteilt worden. Die Verzögerung der Auflösung dieser beiden Gutsbezirke nebst dem Gutsbezirk Tragarth soll darin seinen Grund haben, dass geplant war, alle drei Dörfer zu einer Gemeinde zusammenzuwerfen.

 

1933

 

Eine besondere Weihnachtsfreude wurde den auf dem Löpitzer Rittergut beschäftigten Arbeitern bereitet. Alle Verheirateten mit Kind erhielten 15 RM, alle Verheirateten ohne Kind 10 RM und alle Ledigen 5 RM als Geschenk.

 

 

Der Sohn der Schwester von Carl Cornelius, Dr. Arnulf Bühring, erbt das Rittergut in Lössen und macht es zum Wohnsitz seiner Familie.

 

1934

 

30.11.1934 - Der Merseburger Korrespondent gibt bekannt, dass ca. 4 Morgen Ödland in Lössen kultiviert werden sollen. Die Gemeinde hatte dadurch ein fruchtbares Gelände geschaffen, welches sich vorzüglich als Obstplantage eignen sollte. Auf diesem Gelände befand sich die ehemalige "Schindergrube". Sie war ca. 4m groß, und wenn man einer alten Chronik folgt, wurden wahrscheinlich dort Tiere verscharrt, welche im Jahre 1719 durch eine Viehseuche auf dem Edelhof in Lössen getötet werden mussten.