Der Tag des offenen Denkmals - auch in diesem Jahr wieder ein gegebener Anlass und Möglichkeit für jeden den es interessierte Schlösser, Klöster, Kirchen, alte Gemäuer, die eine Geschichte erzählen können, zu besuchen und zu entdecken. So lockte dann auch unsere kleine Dorfkirche zu Lössen ihre Besucher. Frisch geputzt und herbstlich geschmückt bot sie einen angemessenen Rahmen für ein sprichwörtlich sagenhaftes Programm. Eingeladen war das Vokalensemble „Thonkunst“ der Diakonie Leipzig. Der bezaubernde Gesang des A-Capella-Chores, zu dem neun Sänger mit und ohne Behinderung gehören, begeisterte mit einem umfangreichen Repertoire von barocken Chorälen bis zu modernen Popsongs unter der künstlerischen Leitung von Jana Hellem (Diplompädagogin und ebenfalls Chormitglied).
Vokalensemble Thonkunst
Das Zuhören war ein Genuss, das Zusehen ebenso. Der Chor präsentierte seine Musik mit einer sichtbaren Freude, die jeden in seinen Bann zog. Wer sang nicht mit, als „Der kleine grüne Kaktus“ angestimmt wurde.
Eingebettet in dieses wunderbare Musikerlebnis war die Andacht unserer Pfarrerin Antje Böhme. „Sagenhaftes Auenland“ – mit „Herr der Ringe“ und insbesondere den Hobbits als passionierte Auebewohner nutzte sie diese Phantasie als Metapher, um den Bogen zu den heutigen Auebewohnern spannen zu können. Heimat und Rückzugsort, auswandern und zurückkommen, zurückkommen mit neuen Erfahrungen, die die Harmonie, mit welcher wir in dieser Region leben dürfen, wertschätzen lassen. Musikalisch wurde sie begleitet von ausgesuchter Filmmusik, gespielt von Christian Balkenohl, Student der Kirchenmusik in Halle/S.
„Der hundsköpfige Fisch“ – Sagen und Geschichten rund um den Elster-Luppe-Auwald, aufgeschrieben von Andreas Schaaf, ausgewählt und gelesen von Antje Böhme, der andere Teil eines wunderbaren Nachmittages. Geschichten zum Schmunzeln und zum Staunen. Geschichten, die die Historie unserer Aue einem wieder bewusstwerden lassen.
Vokalensemble Thonkunst
Im Anschluss ist der Kirchgarten immer wieder ein perfekter Ort für ein angenehmes Beisammensein. Kaffee und Kuchen tun gut, kühler Wein und Bier nebst Schmalzbrot und Zwiebelkuchen waren ebenso gefragt. Die Töpferei von Sabine Winkler bot die Möglichkeit, kleine Erinnerungen an diesen Tag zu erwerben. Gespräche lassen das eben Erlebte Revue passieren und ganz nebenbei pflegten die Auebewohner ihre Kontakte. Das Wetter spielte auf phantastische Weise mit, die Trockenheit war an diesem Tag gewünscht, Sonnenschein gab es gratis dazu.
Nichts geht ohne finanzielle Unterstützung und wer kann schon Feen akquirieren, um Spenden zu sammeln, die dem Erhalt der Lössener Kirche zu Gute kommen. Uns ist es tatsächlich gelungen, wofür wir uns herzlichst bedanken möchten.
Ebenso sagen wir Dankeschön für die Unterstützung durch die Ortschaft Luppenau, den Förderverein Luppenau e. V. und natürlich der EKM Kirchenkreis Merseburg.
Die Einladung, Gesang auf hohem Niveau und Sagen aus unserer Aue zu hören und zu erleben, inmitten der alten Mauern einer kleinen Dorfkirche, hat tatsächlich eine große Zahl von Besuchern angesprochen. So mancher hat bei der bis zum letzten Platz besetzten Kirche schon mal kurz an Weihnachten gedacht. Mehr Freude konnte man dem Organisationsteam rund um Peter Zimmermann nicht machen. Sie können sich gern zur Erinnerung an diesen unterhaltsamen Nachmittag die Fotodokumentation von Ilja Bakkal auf dieser Internetseite anschauen.
Wir danken sehr für Ihr Kommen und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Ihr Team „Kirche, Kultur und Köstlichkeiten“
C. Vogel