Luppenau

Weihnachtsgedicht "Der Baum" Ilja Bakkal

Der Baum
(nicht irgendein Baum, sondern genau dieser Baum
hier im Saal)

In einem Grundstück kreischt die Säge
Die Tanne fällt zu dessen Pflege.
Sie warf auch einen falschen Schatten,
bedrängte arg des Zaunes Latten.
Jetzt muss sie weg, die einst gehegte,
im Gartenplan falsch angelegte.

Dem Sägenmanne drückt das Herz,
als fühle er des Baumes Schmerz.
Er sägt so liebevoll er kann
Und setzt die Kette dreimal an.

Erinnert sich der zarten Triebe,
gewachsen durch des Gärtners Liebe.
Das ach so süße weiße Kleid,
als es so fürchterlich geschneit.

Und wie der Kater im Geäst
Vor Angst sich beinah eingenässt!
Wie jämmerlich er doch miaute,
weil er sich nicht mehr runter traute.

Ein Knacken, Bersten, Splittern - Neigen
Ein dumpfes Rauschen - nur noch Schweigen…
Jetzt liegt, was einst stolz aufgereckt,
zu voller Länge hingestreckt.

Gleich werden sich der Äxte Schneiden
die grünen Äste einverleiben,
worauf der Stamm so schlank und nackt,
wird quergeteilt und längsgehackt.

Zum Ende wartet auf ihn noch
das schaurig schwarze Ofenloch.
Ein Tannenleben geht vorbei,
bleibt Asche, Ruß und CO2!

Kommt da nicht schon die kalte Meute,
gierig auf die Brennholzbeute?
Man packt den Baum und trägt ihn fort,
an einen exklusiven Ort.

Er wird gesetzt und ausstaffiert,
wenn’s dunkelt auch illuminiert.
Da strahlen Mann und Kind und Frau -
Der schönste Baum von Luppenau!!!

So wurd’ auch aus dem Tannenschänder
Ein im Dorf verehrter Spender.
Er hebt sein Glas und senkt die Lider:
„Mein Baum, vertragen wir uns wieder?!
Du bleibst mein Freund 4 Wochen noch,
und kommst erst dann ins Feuer

Mit besten Wünschen für das Jahr 2012,
Ilja Bakkal