Luppenau

....60 Jahre Luppenau, das Beste
SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - August 2010
Autor: Ilja Bakkal

Hunderte Fotos ziehen über den Bildschirm und verteilen sich auf vier Ordner, für jeden Tag einen. Eine Auswahl wandert in entsprechende Unterordner, selektiert sich schließlich  bearbeitet und signiert in „60 Jahre Luppenau, das Beste“, nimmt hier zusätzlich Bilder anderer Fotografen in sich auf (Danke!). Dann erscheint Steffen Wilhelm, reduziert unter dem Gesichtspunkt allgemeinen Interesses. Jetzt heißt der Ordner „60 Jahre Luppenau, das Beste, web.“. So läuft das seit dem 1. Juli 2010! Sie dürfen den Kurier beiseite legen, ihre Freunde auf der ganzen Welt anrufen und mit ihnen die tollste Zeit Revue passieren lassen, die Luppenau seit 10 Jahren erlebt hat. Das Beispiel zeigt, wie weit die Vorbereitungen für dieses Fest zurückreichen. Steffen Wilhelm hat seit Monaten die Internetseite der Ortschaft Luppenau erstellt. Das Festkomitee hat gearbeitet, der Ortschaftsrat, die Vereine, die Feuerwehr, der Jugendklub. Teilnehmer aus anderen Orten haben sich in das Festprogramm eingereiht, die gastronomische Versorgung musste sichergestellt werden, Bürokratie, Landegenehmigung, Fördermittel, Eigenmittel…  Wer will davon noch hören, wenn alles glücklich gelaufen ist.


Ehemalige Bürgermeisterinnen A.-M. Lehmann und H. Kramer
Fotos: Ilja Bakkal

Das Festprogramm am Donnerstag vereinte etwa 80 geladene Gäste bei kaum erträglichen Temperaturen im Großen Saal des Schlosses. Dieser war zuvor mit Winterbildern dekoriert worden, aber Sie können glauben, es hat nichts genutzt. Nahezu jedes Jackett verbrachte den Abend auf der Stuhllehne. Die „Musikidee Weber“ folgte diesem Trend nicht und unterstrich damit die feierliche Note der Veranstaltung. Charlotte, Paul und Armin reihten sich mit Keyboard, Geige und Querflöte in das Konzert ein. Sie ernteten nicht nur Beifall, sondern auch ein „Ich bin seeehr zufrieden!“ von Jörg Uhlmann, der diese begehrte Anerkennung geschickt mit einer Forderung nach Erweiterung des Repertoires und Auftritten in den nächsten Jahren verband.
Die Ortsbürgermeisterin hielt die Festansprache, verwies auf die Geschichte der letzten 60 Jahre seit der Gründung Luppenaus durch Dr. Hugo Ködel und überließ an dieser Stelle der 78-jährigen Zeitzeugin Anne-Marie Lehmann das Rednerpult. Die ehemalige langjährige Bürgermeisterin berichtete lebensnah und bezog den legendären Tragarther Bürgermeister mit ein, bei dem sie als junges Mädchen im Amt „gejobbt“ hatte. Edith Uhlmann setzte mit der jüngeren Geschichte fort, nicht ohne zu betonen, dass dieses Fest eigentlich den letzten 10 Jahren gewidmet ist. Diese Jahre hatten es in sich. Denken wir an Veränderungen der Infrastruktur, die Gestaltung des Schlossplatzes, die Ausstattung der Feuerwehr mit Technik und Gerätehaus, die Baumaßnahmen am Schloss. Aber was wäre das alles ohne die in diese Zeit gehörende Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens, getragen durch die Bürger, was schließlich in kulturelle Höhepunkte mündet, die weit über die Grenzen unserer Ortschaft wahrgenommen werden.
Der Radius dieser Wahrnehmung hat sich genau in diesem Moment maßgeblich erweitert, denn mit einem symbolischen, von Steffen Wilhelm diskret unterstützten Mausklick startete die Ortsbürgermeisterin die Internetseite der Gemeinde Luppenau. Lesen sie hierzu bitte in der nächsten Ausgabe des Kuriers!
Beim Betrachten der Bilder (www.luppenau.de) können Sie verfolgen, wie jetzt so mancher Blumenstrauß mit Urkunde seinen neuen verdienten Besitzer findet.
Die nächsten Minuten galten einem Luppenauer, der neben allen Ausgezeichneten unsere besondere Aufmerksamkeit verdient. Schwer erkrankt konnte er nicht teilnehmen. Es war mir eine besondere Ehre, dass ich die Laudatio für Dr. Hubert Albrecht halten durfte, begleitet von einer Bildprojektion. Und es wird in unvergesslicher Erinnerung bleiben, wie die Zuhörer sich applaudierend von den Plätzen erhoben. Diese Ehrung steht im Zusammenhang mit der inzwischen vollzogenen Ernennung Dr. Hubert Albrechts zum Ehrenbürger der Gemeinde Schkopau. (Hierzu lesen Sie im vorderen Teil des Kuriers.)
Als nach diesen ernsten Minuten die Ortsbürgermeisterin wieder das Wort ergreifen wollte, um endlich das Buffet zu eröffnen, musste sie erleben, dass das nicht zugelassen wurde. Da stand noch ein einsames Blumengebinde und einige Sätze waren vorbereitet, danke zu sagen, für ihre geleistete Arbeit.


Feuerpfeil für die Wasserrettung der FF LuppenauF
F otos: Ilja Bakkal (--> klick)

Der Freitag stand zunächst im Zeichen der Inbetriebnahme des Feuerwehrgerätehauses. Ein so wichtiges Ereignis beginnt traditionell mit dem Vorfahren benachbarter Wehren, die ihre Fahrzeuge vor dem Appell auf dem Schlossplatz aufstellen. Hinsichtlich der technischen Ausstattung vollzieht sich bei der FF Luppenau eine gravierende Entwicklung. Sie gewinnt um so mehr an Bedeutung, weil sie diesbezüglich unhaltbare Zustände beendet. Nach einer kurzen Begrüßung übergab der Wehrleiter H. Zimmermann seinem Stellvertreter G. Brommund das Wort für die Festrede. So wie er  hatten auch die Ortsbürgermeisterin E.Uhlmann, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes M. Jahn sowie der in Vertretung des Landrates erschienene Amtsleiter des Ordnungsamtes des Landkreises J. Heinze allen Grund, stolz und optimistisch in die Zukunft zu blicken.  Welche Bedeutung den Freiwilligen Wehren in unserer Region zukommt, wurde durch ihren koordinierten Einsatz beim Brand der Deponie Lochau vor einigen Tagen demonstriert. „… viele von Ihnen habe ich am vergangenen Wochenende…gesehen“, begrüßte M. Jahn die Kameraden.
Als die Fahrzeuge den Platz räumten, blieb ein Trailer mit einem gelben Schlauchboot stehen. Feuerpfeil heißt es und der große Außenbordmotor macht diesen Namen glaubhaft. Das gebrauchte Boot ergänzt die Ausstattung der FF Luppenau, zu deren Brandabschnitt der See und damit die Aufgabe der Wasserrettung gehört. Ein Kamerad verfügt derzeit bereits über den erforderlichen Sportbootführerschein.
Manfred Lengert führte die Gäste sachkundig durch das Haus und man konnte spüren, wie der maroden Scheune neues Leben eingegeben wird. Mitfinanziert vom Amt für Landschafts- und Flurerneuerung entwickelt sich das Gerätehaus zu einem Schmuckstück, das feuerwehrtechnische Anforderungen und denkmalschutzgerechte Sanierung vereint.
In der nachfolgenden Feier brachten die Kameraden ihre Freude in aller Form zum Ausdruck.
Nach der Fertigstellung wird es einen Tag der offenen Tür  mit der Weihe durch Herrn Pfarrer Richter geben.


Bauchtanz am Freitagabend
Fotos: Ilja Bakkal
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Die langsam untergehende Sonne tauchte den Saal in intensives honiggelbes Licht, wie bestellt für ein Programm der besonderen Art. Es fiel von hinten ein, ließ die Frisuren der Gäste aufleuchten und schmeichelte den Gesichtern der Akteure mit einer Weichheit, wie es kein Theaterscheinwerfer vermocht hätte. Der Verein Neue Wege Miteinander e.V. bestach mit einem kurzweiligen Programm, untermalt von den bereits erwähnten jungen Musikern aus Luppenau und der Band ZakkSet. Durch den Abend führte Marcel Karnstedt mit einer Naturkomik, dass sich das Publikum vor Lachen schüttelte. Und er hatte so einiges anzusagen: Ein Quiz von mehreren unglaublichen wahren Geschichten und einer völlig harmlosen Lüge. Es gab so viele richtige Antworten, dass schlussendlich ein Stechen die Sieger ermitteln sollte, die sich dann noch um die Plätze stritten und das Essen, die Fahrt zur Frieda-Kahlo-Ausstellung in Berlin und den Töpferkurs so lange hin und her tauschten, bis alle zufrieden waren. Es folgte eine zauberhafte Bauchtänzerin und die Gruppe Tanzwunder, die derart begeisterte, dass sie vom Parkett weg für den folgenden Abend gebucht wurde. Überall war der Jugendklub aktiv, künstlerisch oder im Service. Ungeachtet des Vergnügens, das eigentlich unendliche Zugaben verdient hätte, leerte sich der Saal, das Publikum mischte sich mit den Feiernden vom Gerätehaus und strebte der Osterwiese zu, wo ein Feuerwerk gezündet wurde. So erlebten die Luppenauer den dritten Höhepunkt des Tages, doch leider verkürzt Begeisterung die gefühlte Zeit und es war auch langsam an der Zeit, wenigstens für die Vernünftigen, ins Bett zu gehen. Der nächste Tag sollte uns einiges abverlangen.
Bisher glaubte ich, die Vereine und die Feuerwehr wären die Träger der Kultur in Luppenau, was ja grundsätzlich auch richtig ist. Als ich mich am Sonnabendmorgen mit der Kamera in den Wald begab, wurde ich eines Besseren belehrt. Es gibt da noch etwas Ursprüngliches, das seine Wurzeln in der bäuerlichen Tradition hat. Es näherte sich aus Tragarth kommend. Uwe Mittag zog einen alten Handwagen, in dem sich ein historischer Kinderschlitten befand, begleitet von Detlef Graap, der einen gewaltigen Hammer schleppte und dank seiner ledernen Schürze als Schmied zu erkennen war.


Eierfrau Frieda mit Trummers Anna
Fotos: Ilja Bakkal
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Ihre historischen Kostüme, wie auch die der Frauen, versetzten uns in vergangene Zeiten. Erika Stier, ihre Mutter als Eierfrau Frieda verkörpernd, schaffte es tatsächlich die 50 gekochten Eier im Korb über den gesamten Umzug zu retten. Sie lief Arm in Arm mit Erika Trummer alias Schwiegermutter Anna, die ihr Fahrrad auf den Anger zur Kartoffelernte schiebt. (Danke Erika, dass du die Bilder durchgesehen, gedeutet und die technischen Daten der Fahrzeuge recherchiert hast!)


Das Brautpaar mit Brautjungfer
Fotos: Ilja Bakkal
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Schon etwas neuzeitlicher erschien Ingrid Hoffmann als mobiler Konsum Tragarth in Kittelschürze mit Kiepe, Einkaufsnetzen und allerlei Waren des täglichen Bedarfs. Britt Stier und Michel Pomian gaben ein traumhaftes Brautpaar: Sie im spitzenbesetzen weißen Kleid mit Hut und er im schwarzen, zu den Sneakers kontrastierenden Anzug und Zylinder. Als Brautjungfer folgte ihnen Liesa-Marie Meißner im roten Dirndl. Der bekannte Angler  vom großen Tragarther Teich, Wilhelm Hoffman, der seinerzeit einen kapitalen, später präparierten Hecht (leider aus dem Kanal bei Günthersdorf) an Land gezogen hatte, wurde von seiner Enkeltochter Betty Pomian dargestellt. Abwechselnd zogen die Vorfahren einen mit Vogelscheuche, Sense, Dreschflegel, Milchkanne, Hühnern und Kürbissen schwer beladenen Erntewagen, dessen Haken ursprünglich Ziegen als Zugtiere ausweisen. Ingrid Bertel, als Badenixe vom Lössener Baggerteich im beinlangen Kostüm mit Häubchen, repräsentierte das sommerliche Vergnügen der bunten Gesellschaft. Soweit zu den Menschen.


EMW 350 Bj. 1952
Fotos: Ilja Bakkal
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ZETOR 50-60 Bj. 1965
Fotos: Ilja Bakkal
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Rotschnäblige und rotbeinige Großvögel schienen die eigentliche Attraktion aus Tragarth zu sein, die man mit Mühe als Fred und Helga Mertner erkennen konnte. Enkel Paul war auch dabei.
An der alten Scheune in Lössen sammelten sich die Teilnehmer des Umzuges, formierten sich und marschierten zu den Klängen des Spielmannszuges Diemitz durch den Ort. Der alte Dorfkern bildete eine authentische Kulisse für die historischen Kostüme. Der in frisch geöltem Grün glänzende Trecker ZETOR 50-60 Bj. 1965 wurde von Martin Jäger geschickt durch die engen Gassen gelenkt. Sein Bruder Raik auf der Gartenfräse Fortschritt E 930 der Firma Simson, mit fröhlichen wechselnden Fahrgästen auf der Ladefläche, folgte am Abschleppseil. Ohne technische Probleme erweichte Roy Meißners selbstaufgebaute schwarze EMW 350 Bj.1952 Männerherzen. Der sonore Wohlklang der Maschine und die attraktive Sozia, mit beständig fotogenem Lächeln und  Sonnenblume im Haar sowie der Duft des Auspuffs lenkten alle Sinne auf sich.

Mitfahrgelegenheiten erwiesen sich bei mehr als hochsommerlichen Temperaturen als Privileg. So konnten sich die Kinder der Feuerwehr auf einer historischen Kutsche von der Stute Puppe und die Senioren auf einem Kremser von Fatango und Alex ziehen lassen. Armin Neumann aus Zweimen und Mario Germey vom Fahr-und Reitverein Bad Lauchstädt hielten die Zügel. (Pferde-Recherche: H.-E. Gringer)
Hinter der Lössener Luppebrücke ließen die Löschfahrzeuge der Wehren Schkopau, Burgliebenau, Lochau, Röglitz, Ermlitz, Großkayna, Friedensdorf, Wallendorf und Luppenau den Zug zu seiner vollen Länge anwachsen. Und es bedurfte durchaus der großen Wiese zwischen Löpitz und Tragarth, um ihn in seiner gesamten Ausdehnung zu erfassen: Die voranschreitende Ortsbürgermeisterin mit Wehrleiter und stellvertretendem Wehrleiter, gefolgt vom Spielmannszug und der Kutsche mit den Kindern. Man erkennt das Orange des Fördervereins, das Grün des Jugendklubs und die vorzugsweise hellen Farben des Landvolkes. Das Rot der Feuerwehr verliert sich im Waldrand am Horizont.


Fehlen leider im Storchennest
Fotos: Ilja Bakkal
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Auf der ausgedörrten Wiese kommen die bäuerlichen Bilder zur Geltung. Sie enthalten mehr erlebte Geschichte, als der Städter sich vorzustellen vermag. Die Töchter der Familie Patz, Heike Lange und Dagmar Schmutzler, sind im landwirtschaftlichen Milieu aufgewachsen. Mario Lange und Tochter Helen ziehen den mit Garben, Ährenkranz und frischem Gemüse beladenen Erntewagen, sie tragen Sense und Harken.
Rainer und Waltraut Stahlberg kehren von schwerer Feldarbeit heim. Ihr pastellfarbenes üppiges Gebinde aus Wiesenblumen belebt dezent die Szene.
Vor der Kulisse der braunen Pferde fährt Wilfried Kinne seine bescheidene Heuernte ein, gefolgt von einem wahren Sinnbild ländlicher Arbeit. In strahlend blauer Schürze, die Krempe des Strohhutes ins sonnengegerbte Gesicht gezogen, Sense und Rechen auf den Schultern, verkörpert Manfred Lengert eine mehr als zweihundertjährige land- bzw. forstwirtschaftliche Familientradition. Dagegen erinnert seine ihm sich von der Seite her zuwendende Ehefrau, im langen dunkelblauen, rot und weiß geblümten Kleid, eher an eine volksverbundene Gutsherrin.


Der Umzug erreicht Löpitz
Fotos: Ilja Bakkal
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Tragarth wurde erreicht und vor der alten Mosterei gab es ein Problem mit den Störchen. In artuntypischer Weise stolzierten sie im Umzug, präsentierten die Jungvögel im Handwagen und ließen dafür leider ein leeres Nest auf dem Schornstein zurück.
 Der von Hitze und Wegstrecke erschöpfte Spielmannzug erschrak vor der Kilometerangabe auf dem Ortsausgangsschild und wurde von Edith Uhlmann mit kleinen Notlügen von Kurve zu Kurve zum Weiterlaufen animiert. Alle hatten jetzt nur noch ein Ziel: Auf glatt asphaltierter  Straße so schnell wie möglich zum Löpitzer Sportplatz, wo Rettung zu erwarten war. Hier hatten die Gaststätte zum Schloss und das Team um Carola Laube und Andre Voigt  Ihre Stände aufgebaut.  Im Schatten posierte der Verein Neue Wege Miteinander mit den Lamas. Frieda Kahlo und Diego Riviera durften auch nicht fehlen. Bis zum Fußballspiel verfiel alles in Trägheit. Wohl dem, der eine Dusche oder anderes Wasser in der Nähe wusste…
Die Festwiese entvölkerte sich nahezu vollständig, als man sich zur Übertragung im Zelt versammelte. Die national dekorierten Fans hatten kaum ihre Plätze eingenommen, da wurden sie auch schon vom 1:0 gegen Argentinien jubelnd in die Höhe katapultiert.
 Nichts lief mehr. Auch die Hubschrauberbesatzung blieb am Boden und verfolgte das Spiel im Radio, die Ketten des Karussells hingen schlaff herab und die Luftdruckgewehre der Schießbude des Schaustellerbetriebes Gärtner aus Halle blieben entspannt in ihren Ständern.


Fotos: Ilja Bakkal (--> klick)

Erst mit dem Schatten kehrte das Leben zurück, die Schaumparty der Feuerwehr machte den Anfang und war wohl das Optimale bei diesem Wetter für die Kinder, die sich abwechselnd in amorphe Schneegebilde verwandelten und dann in einem feinen Wasserstrahl mit Regenbogenbildung abduschen ließen. (Die dazugehörigen Bilder wurden aus technischen Gründen analog aufgenommen und verzögert ins Internet gestellt.)
Die vom Förderverein betreuten Stationen füllten sich mit sportlichen Kindern. Die WORKS GmbH bot Basteln und Spiele an. Die Polizei simulierte die Folgen des Alkohols, ließ blasen und demonstrierte ihre Handschellen. Der Shuttle fuhr wieder Passagiere zum Strand und der Helikopter erhob sich zu Rundflügen.
Als hätte sich mit Einbruch der Dämmerung ein Partystau gelöst, füllte sich der Platz. Die Tanzfläche reichte nicht aus, als ZAKKset und die Disko 83/72, allein vertreten durch Jörg Uhlmann, sich abwechselten. Lediglich der Auftritt von „Tanzwunder“ und die Tombola-Preisverleihung, die hier im Gegensatz zum Vorabend diskussionslos angenommen wurde, sorgten für Pausen. Die Ketten des Karussells widerstanden einer erhöhten Fliehkraft, weil vornehmlich Damen und Damengruppen ein Vergnügen konsumierten, was sie in frühe Kindheit zurückversetzte. Zielsicher geschossenes Blei verteilte Papierblumen und Plüschtiere unter den Gästen. Bier wurde im Akkord gezapft und bei etwas milderen Temperaturen in dieser Nacht gut vertagen. So sind es die Kassenverantwortlichen Ruth Heuert und Heinrich Schwammel, die mit ihrer Leiter die Bilddokumentation des dritten Tages um 02.00 Uhr beschließen. Als der DJ mit seiner Anlage völlig übermüdet den Platz verließ, graute der Morgen.
 Der Frühschoppen am Sonntag kam verständlicherweise langsam in Schwung und erreichte um die Mittagszeit seinen Höhepunkt. Die Blaskapelle Edelweiß und die Jagdhornbläser aus Burgliebenau besorgten die Kultur, ansonsten nahm man einen Imbiss ein und konnte mit gutem Gewissen ein frühes Bier genießen. Ja, einen Plüschdrachen schießen durfte man auch noch!

Besser hätte es nicht kommen können und, liebe Bürger von Luppenau, bitte haben sie Verständnis, dass ich auf eine Danksagung verzichte. Sie würde noch einmal so lang werden und wegen Unvollständigkeit Enttäuschung bewirken. Also bedanken wir uns bei uns allen, die mitgemacht haben und bei einigen etwas mehr. Sie haben es verdient!!!

I.Bakkal