Luppenau

....Asyl für das Krippenspiel
SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Januar 2011
Autor: Ilja Bakkal
Die Lössener Kirche ist seit mehreren Monaten wegen eines statischen Problems geschlossen. So musste das Krippenspiel ersatzweise im Schloss aufgeführt werden. Ob da jemand hingeht, fern der gewohnten Pfade? Man kam. Es wurden einige mehr, als Stühle aufgestellt waren.
Der Weihnachtsbaum verbreitete Atmosphäre, konnte aber das Gefühl des Provisoriums nicht vereiteln. Sollte er auch nicht. Dafür war es angenehm warm.
 Robby Woitke hatte seine Orgel im Hintergrund aufgestellt und Herr Pfarrer Richter gab den stimmungsvollen Erzähler, der die Darsteller über zweitausend Jahre zurückversetzte.
In einer Zeit erhöhten schulischen Leistungsdrucks würdigte er den Aufwand des Rollenlernens, als wolle er die eine oder andere Textunsicherheit vorausschauend entschuldigen. In der Regel war das nicht nötig bzw. gelang es sehr diskret. Mit Charlotte als Maria und Robert K. als Joseph, den Heiligen Drei Königen Kevin, Armin und Laura, den Hirten Julia, Jonas und Robert S. Sowie den Engeln Vanessa, Christina und Emily war das Spiel mit zumeist routinierten Darstellern besetzt. Die Geschichte ist uns grundsätzlich bekannt und man freut sich an den Kindern, erkennt wie sich entwickeln. Wo es eine Entwicklung gibt, ist die Leistung eben auch differenziert.
Kurz zuvor hatte der Pfarrer angstfrei die Krippe aus der Kirche geborgen. Sie stünde noch fest, berichtete er. Die Finanzierung in gut fünfstelliger Höhe sei gewährleistet und es besteht Grund zur Hoffnung, dass wir unsere Kirche im Sommer dieses Jahres wieder nutzen können. Obwohl eine Sammlung bei den veranschlagten Kosten nicht zweckmäßig erscheint, raschelte es beim Abschied hoffnungsvoll in der Kollekte.
(www.Luppenau.de)
I.B.