Luppenau

Jahreshauptversammlung der FF Luppenau am 22.Januar 2010
SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER -Februar 2010
Autor: Ilja Bakkal

Foto: Ilja Bakkal

Zu Beginn der Versammlung erhoben wir uns zu einer Minute des Gedenkens für den verstorbenen Kameraden Ingolf Jäger.
Heiko Zimmermann ist kein Freund der fein geschliffenen Rede. Aber er beherrscht die Kunst der klaren unmissverständlichen Ansage. Hier sprach ein Wehrleiter, der keinen Zweifel daran ließ, was er von seinen Kameraden erwartet und auf welchen Weg er die FF Luppenau führen wird. Mit den jüngsten Investitionen  in Technik und Gebäude wird die Wehr einen materiellen Wert von 1,2 Millionen Euro repräsentieren, als Ausdruck gesellschaftlicher Wertschätzung  aber auch Erwartung. Diese Summe sollte jeder Kamerad zum Anlass nehmen zu überprüfen, ob er seinen Verpflichtungen gerecht wird. Verpflichtungen: Die Freiwilligkeit bezieht sich auf die Mitgliedschaft. Wer Mitglied ist, hat sich am Dienst zu beteiligen. Das beinhaltet jährlich wenigstens 40 Stunden Ausbildung. Aber das genügt nicht. Es müssen Schulungen im Feuerwehrtechnischen Zentrum Blösien bzw. in der Brandschutz- und Katstrophenschutz-Schule Heyrothsberge absolviert werden, was letztlich auch Voraussetzung für Beförderungen ist. Um die Eisatzbereitschaft zu gewährleisten, wird eine in ihrer Funktion ausgebildete Löschgruppe gebraucht: Die Grundausbildung zum Truppmann erstreckt sich über 2 Jahre (150 Ausbildungsstunden). Es schließen sich Qualifikationen zum Melder (16 Ausbildungsstunden), und Maschinisten (30 Ausbildungsstunden) an. Truppführer (40 Ausbildungsstunden) und Gruppenführer (80 Ausbildungsstunden) sind weitere Stufen auf der Karriereleiter.  Die Aufteilung der Ausrückebereiche hat die ursprüngliche Zuständigkeit für die Luppenauer Feuerwehr verändert. Zum abwehrenden Brandschutz und zur technischen Hilfeleistung ist die Wasserrettung am Wallendorfer See hinzugekommen. Der Bootsführerschein ist ein neues Ausbildungsziel.


Foto: Ilja Bakkal

 Wenn im letzten Jahr kein Einsatz zu verzeichnen war, ist das gut für uns alle aber schlecht für die Statistik und vielleicht auch schlecht für die Moral. Die eigentliche Motivationsbremse sind die unzumutbaren Bedingungen, unter denen gegenwärtig gearbeitet wird. Diese dürfte sich im Sommer mit der Einweihung des neuen Gerätehauses lösen. Ungeachtet dessen, betonte der Wehrleiter, gibt es einen festen Kern, auf den man sich jederzeit verlassen kann und der den Anforderungen gerecht wird.

Es dürfte den Anwesenden nicht entgangen sein, dass während des offiziellen Teils das Einvernehmen zwischen dem Wehrleiter und seinem Stellvertreter Gerd Brommund nahezu körperlich spürbar war. Auch die Beiträge von Harald Bude und Peter Kinne zielten in die gleiche Richtung.

Der Kurs ist klar. Aber bei aller ungeschminkt kritischen  Einschätzung muss man erkennen, dass ein gutes Wegstück bereits zurückgelegt ist. Dies wurde mit dem Bericht über den Ausbildungsstand der Jugendfeuerwehr durch Gerd Brommund und Ramona Karnstedt illustriert. Die jungen Leute, die die Jugendflamme Stufe 1 erhielten, beantworteten Fragen und montierten vor einem sachkundigen Publikum das Verteilermännchen. Wer das kann, hat einiges über Kupplungen, Verteiler, Sammelstück sowie Strahlrohre gelernt und Teamgeist bewiesen. Ich wünsche der FF Luppenau weiterhin eine schlechte Einsatzstatistik aber umso mehr eine gute Hand in der Jugendarbeit. Seit wenigen Jahren trägt ein Engagement Früchte, was einerseits den eingeschlagenen Weg  symbolisiert, andererseits auch die Akzeptanz und das Ansehen in der Bevölkerung. Man überlegt sich schon, wo man sein Kind hinschickt, wem man es anvertraut und prüft, ob es ihm gut tut.  Applaus für die Jugend!


Foto: Ilja Bakkal

Nachdem die Leitung der FF sich mit Präsenten bei den Kameraden Jens Ludäscher (neuer Sicherheitsbeauftragter), Niko Kloß (Betreuer Jugendfeuerwehr), Sven Klüglein (Gerätewart) für ihre Arbeit bzw. Ausbildungserfolge bedankt hatte, wurden die geladenen Einwohner Luppenaus Michael Naumann (leider verhindert), Klaus Ludäscher, Roland Schmidt und Ilja Bakkal nach vorne „befohlen“. Da standen sie nun überrascht, erhielten Urkunde und T- Shirt und sind fortan Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Luppenau! Ein stilvoller Dank für geleistete Unterstützung. Letztgenannter staunte besonders und war geradezu gerührt, hätte nicht geglaubt, dass man mit Stift und Fotoapparat  zu solchen Ehren kommen kann. Im Flur vor dem Saal gab es eine kleine Ausstellung seiner Bilder vom Brandabschnittsausscheid 2009 in Löpitz und der Poster mit den Originalvorlagen für den Kurier, die für das Gerätehaus bestimmt sind.

Der festliche Teil begann mit dem Büfett von Carola Laube und Andre Voigt, reichlich, schmackhaft und sehr appetitlich angerichtet. Es war kalorisch betrachtet die Voraussetzung  für den folgenden Tanz. Ein Begriff, der hinsichtlich der natürlichen Eleganz, die in gewissem Widerspruch zu den Uniformen stand, der Turbulenz bis zur Ekstase, unserem gewohnheitsmäßigen Wortverständnis nicht gerecht wird. Feuerwehr Luppenau, eben! Um keine Erschöpfung aufkommen zu lassen, war es ausgerechnet der Koch, der dem DJ das Mikrofon  entriss und den Tänzern in einer Weise einheizte, dass die Energiebilanz für manchen negativ war. Da konnte sich Harald Bude  im toten Winkel Andre Voigts verstecken, unters Volk mischen, eine Tüte über den Kopf stülpen und einen kurzen kleinen Sieg genießen. (Das Mikrofon wanderte durch das Schloss und die Lautsprecher tönten, wo er überall nicht zu finden sei.)Er musste zurück auf das Parkett und tanzen, mit der eigenen Frau…

Dieser Abend entsprach den Erwartungen und setzt Höhepunkte. Bedanken wir uns bei DJ Manuel für gute Musik, und bei den Kameraden, die die Feier vor- und nachbereitet haben. Die FFL bedankt sich bei den Anwohnern für das Verständnis hinsichtlich der Geräuschbelästigung und hofft, dass diese durch ein strikt eingehaltenes Lüftungsmanagement in Grenzen gehalten werden konnte.

I.Bakkal